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Metz - Hauptstadt der Region Lothringen Die Bliesmühle und der Garten der Fayencen in Saargemünd
Metz - Hauptstadt der Region Lothringen Die Stadt Metz ist immer einen Besuch wert. Sie besitzt ein reiches Stadterbe mit einer gut erhaltenen Architektur. Metz ist eine richtige Museumsstadt. Jedes Jahrhundert seiner langen Geschichte hat ihre Spuren hinterlassen. Metz kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken . Erste Besiedlungsspuren finden sich bereits ab 3.000 v. Chr. Ab dem 5. Jh. v. Chr. ließen sich hier die Mediomatriker nieder, ein keltischer Stamm. Sie gründeten später (etwa im 1. Jh. v. Chr) auf der Anhöhe Sainte Croix ein Oppidum (befestigte, stadtartig angelegte Siedlung) mit dem Namen Divodurum (Götterburg). Durch Vereinfachung und Abkürzung des Namens des keltischen Stammes entstand der Name Mettis oder Metis, das heutige Metz. Kathedrale Saint-Étienne Kathedrale Saint-Étienne 52 v. Chr. eroberten die Römer diese Keltensiedlung. Sie entwickelte sich - an der wichtigen Kreuzung der Straßen von Trier bis Lyon und von Straßburg bis Reims gelegen - in der Folgezeit zu einer der größten Städte Galliens. Das 25.000 Zuschauer fassende Amphitheater, eines der größten des Römischen Reiches, zeugte vom Wohlstand der Stadt. Im 4. und 5. Jahrhundert entstehen die ersten christlichen Gemeinden. Als erster Bischof gilt St. Clemens im 4. Jahrhundert. Im Jahre 451 wurde Metz von Atilla und seinem Hunnenheer erobert und in Brand gesteckt. Saint-Pierre aux Nonnains La Chapelle des Templiers (Templerkapelle) Im 14. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt Metz zur flächengrößten Reichsstadt und wies erfolgreich alle Angriffe der Herzöge von Lothringen auf ihr Gebiet zurück. Die Führung dieser „Stadtrepublik“ lag in der Hand der städtischen Oberschicht, den reichsten Patrizierfamilien, die „Paraiges“. Sie bildeten ein Kollegium von dreizehn Vertretern, der „Conseil des Treize“ (Rat der Dreizehn). Er war der oberste Rat der Stadtrepublik. Aufgrund der günstigen Verkehrslage blühte das Handwerk und der Handel. Die Stadt gelangte zu Wohlstand. Toskanische und lombardische Geldwechsler und –verleiher ließen sich in der Stadt nieder und machten sie zu einem europäischen Finanzplatz. Schon im 9. Jahrhundert zählte die Stadt Metz 39 Kirchen und Kapellen und zahlreiche Klöster und Stifte. Die ehemalige römische Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains gilt als die älteste Kirche Frankreichs. Ab dem 12. und 13. Jahrhundert kamen Bettel- und Ritterorden hinzu, die aus Metz eine mehrheitlich geistliche Stadt machten. So blieb das Stadtbild von Metz bis zum 16. Jahrhundert im Wesentlichen von Kirchen, Kapellen und Klöstern dominiert. Die Ankunft der Franzosen ab dem 16. Jahrhundert setzte dieser Periode ein Ende. Abtei Saint-Clement Kloster der Recollets Am 10. April 1552 besetzte König Heinrich II. von Frankreich, der den deutschen Protestanten im Krieg gegen Kaiser Karl V. beistand, die Stadt Metz. Er ließ dort eine starke Garnison errichten, die unter dem Befehl des Herzogs von Guise jeden Versuch Karls V. , Metz wieder zurückzuerobern vereitelte. Um die militärische Funktion noch mehr zu stärken wurde ab 1561 eine ausgedehnte Zitadelle errichtet. Theater - Place de la Comédie Le Palais de Justice (Justizpalast) Unter König Ludwig XV. (1710 – 1774) entfaltet der Herzog de Belle Isle, Gouverneur der drei Bistümer, in Metz eine rege Bautätigkeit. Er ließ großzügige Gebäude errichten, die den Ruhm der französischen Monarchie verkünden sollten und der Stadt einen Charakter von Größe und Würde erteilten. Unter anderem wurde 1738 die Oper errichtet, die älteste noch genutzte Oper Frankreichs. Auch die Umgestaltung des Place d’Armes durch Jacques-François Blondel erfolge 1754 im Auftrag des Gouverneurs de Belle Isle. Ludwig XV. verlangte die Schaffung eines Orts, um den alle Gewalten repräsentiert waren (königliche, bischöfliche und städtische). La Cour d' Or (die Musen von Metz) Le Palais du Gouverneur (Gouverneurspalast) Im Verlaufe des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) zog sich General Bazaine mit der französischen Rheinarmee nach Metz zurück. Nach längerer Belagerung durch die deutsche Armee des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, übergab General Bazaine schließlich am 27. Oktober 1870 die Stadt Metz den Deutschen. Metz wurde jetzt Verwaltungssitz des neugeschaffenen Bezirks Lothringen. Aufgrund der deutschen Annexion verließen zahlreiche Einwohner die Stadt. Um die Jahrhundertwende nahm die Einwohnerzahl durch die Vergrößerung der Stadt aber wieder zu. Ermöglicht wurde die Stadtvergrößerung durch den Abriss der alten Stadtmauern und Befestigungsanlagen, die viel Platz wegnahmen und in Folge der Vollendung des doppelten Verteidigungsringes überflüssig geworden waren. Die Stadt entwickelte sich zur stärksten Festungsstadt im Deutschen Reich. La Gare de Metz (der Bahnhof) La Poste (die Post) Die Jahre der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich von 1870 – 1918 haben sich stark auf das Stadtbild von Metz ausgewirkt, besonders in der militärischen und zivilen Architektur. Die Stadt wurde umgestaltet. Es wurde ein neuer Bahnhof errichtet und um ihn herum ein neues Stadtviertel. Noch heute kann man problemlos das „deutsche“ vom „französischen Metz“ unterscheiden. Diese Dualität gehört zur Geschichte der Stadt. Place Mondon (Mondon-Platz) Bahnhofsviertel Im Jahre 1918 wurde Metz wieder französisch. Während des 2. Weltkrieges, im Jahre 1940, wurde die Stadt wiederum von deutschen Truppen erobert und nach der Kapitulation Frankreichs dem nationalsozialistischen Reich angeschlossen. Im November 1944 wurde sie von der amerikanischen Armee befreit und gehört nun wieder zu Frankreich. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges erlebte Metz, wie die meisten Städte ein starkes Wachstum. Die frühere militärische Funktion trat gegenüber kommerziellen, kulturellen, verwaltungstechnischen und regionalen Funktionen in den Hintergrund. Das Arsenal, St. Pierre aux Nonnains, die Templerkapelle und die Kunstschule im Gebiet der einstigen Zitadelle haben das frühere militärische Viertel zu einem kulturellen Pol von Metz gemacht. Das Arsenal wurde in den achtziger Jahren in Konzertsäle und Ausstellungsräume umgewandelt. In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes, südlich der Innenstadt, entstand das „Centre Pompidou-Metz“ in Metz. Es ist als Zentrum für alle Formen zeitgenössischer Kunst eine Dependance des Centre Georges Pompidou in Paris, mit dem es Sammlungen und Gründungsphilosophie teilt. Offizielle eröffnet wurde das Museum am 11. Mai 2010 durch den französischen Staatspräsidenten Nikolas Sarkozy. An das Centre Pompidou-Metz ist die Erwartung geknüpft, dass es sich rasch zu dem kulturellen Ausstrahlungspunkt in der Großregion Saar-Lor-Lux und im gesamten ostfranzösischen Raum entwickelt. In den Jahren 1958 bis 1964 wurde die Mosel kanalisiert. Jetzt war es möglich, über eine Wasserstraße von Metz zum Rhein zu gelangen. Ein Vorteil für die Industrie. 1972 erfolgte die Ernennung zur Hauptstadt der Region Lothringen. In der Folgezeit wurde die Stadt städtebaulich umgestaltet. Metz wurde an das Autobahnnetz und den TGV-Bahnverkehr angeschlossen. Moderne Sportstätten entstanden, Einkaufszentren (z.B. Centre Saint-Jacques mit 120 Boutiquen) wurden gebaut, zahlreiche Grünanlagen wurden angelegt. Mit einem Technologiepark, einer großen Universität und verschiedenen Elitehochschulen schuf man neue Dienstleistungsangebote. Im Oktober 2013 wurde ein neues Nahverkehrs-System eingeweiht: METTIS Metz. Auf zwei Linien von annähernd 18 km Streckenlänge fahren Busse in Straßenbahn-Optik. Sie verkehren auf eigenen Fahrstreifen und haben an Ampeln Vorrang-Schaltung. Zur gleichen Zeit wurde das Nahverkehrssystem der Stadt umgestellt und erhielt die Bezeichnung „ Le Met“. Die Stadt ist bestens für die Zukunft gerüstet. Ich hoffe, ich habe Ihre Neugier geweckt und Sie machen einmal einen Ausflug nach Metz. Mit dem Auto, oder mit dem Zug ist Metz leicht und schnell zu erreichen. Zu Metz, die Hauptstadt der Region Lothringen gibt es auch eine Bilderserie. Siehe Ausflugtipps !
Die Bliesmühle und der Garten der Fayencen in Saargemünd Saargemünd, die Grenzstadt am Zusammenfluss von Blies und Saar, ist bekannt für ihre einst blühende Keramikindustrie. Um dies nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde vor Jahren die ehemalige Bliesmühle zu einem einzigartigen Technikmuseum umgestaltet. Eingangsbereich Museum der Keramiktechniken (ehemalige Bliesmühle) Die Bliesmühle war eine sogenannten „Wackenmühle“. Hier wurde kein Getreide gemahlen, sondern Gesteine für die Herstellung von Keramik pulverisiert. Der Standort der Bliesmühle war zwischen 1825 und 1869 einer der zahlreichen Fertigungsstätten der "Fayencerie" von Saargemuend. Heute beherbergt die ehemalige Bliesmühle das oben schon erwähnte Museum. Es besitzt eine bedeutende Sammlung von Maschinen, Geräten und Werkzeugen der Keramikindustrie, mit deren Hilfe die ehemaligen alten Produktionsstätten fast originaltreu rekonstruiert wurden. Ein Rundgang durch das Museum bietet einen guten Überblick über die Techniken und Bearbeitungsmethoden der Keramikkunst im 19. Und 20. Jahrhundert, der Hochzeit der keramischen Industrie in Saargemünd und Umgebung. Sie lernen die verschiedensten Phasen der Keramikherstellung kennen: von der Zerkleinerung des Gesteines, der Herstellung der Rohmasse und ihrer Bearbeitung über die Formgebung (erster Brenngang) bis hin zur Verzierung, dem Auftragen des Dekors (zweiter Brenngang). Jeder Arbeitsgang wird in großen Glasvitrinen anschaulich und ausführlich beschrieben, manchmal sogar akkustisch (auch in deutscher Sprache). Der Besuch des Museums ist für alle Besucher interessant und lehrreich. Sie erhalten einen Einblick in die Keramikherstellung der Vergangenheit. Sie entdecken Erfindergeist, Know-How und Tradition aus 2 Jahrhunderten. Und falls Sie noch mehr sehen möchten, dann besuchen Sie doch auch das Steingutmuseum in der Stadtmitte. Es zeigt eine keramische Sammlung aus dem 19. Und 20. Jahrhundert und beherbergt außerdem auch einen wunderschönen Wintergarten, der vollständig mit saargemünder Fayence-Kacheln verkleidet ist. Hinter der Bliesmühle sind inzwischen viele der Werkstätten und Lagerflächen der ehemaligen Fayencerie verschwunden oder nur noch als Ruine zu sehen. Die Natur hatte das Industrie-Areal für sich zurückerobert. Aus dieser Ansammlung von Pflanzen und Steinen ist der Garten der "Fayencen" entstanden. Entworfen wurde er von dem Landschaftsarchitekt Philippe Niez. Er gehört zu den „Gärten ohne Grenzen. Das ist ein Projekt im Dreiländereck Saarland, Lothringen und Luxemburg, das seit 1998 historische restaurierte Gartenanlagen unterschiedlicher Epochen oder besonders gelungene aktuelle Themengärten präsentiert. Der Garten der Fayencen soll an die einstige Keramikmanufaktur erinnern. Um die Reste des einstigen Standorts Bliesmühle gruppiert, ist die Pflanzung des Gartens inspiriert von Fayencedekoren, etwa der japanischen Trauerkirsche oder der Pfingstrose. Im Mühlsteingarten wächst auf den Kachelscherben zwischen den Mühlsteinen im Sommer die Steppenkerze, die mit ihrer gelben und orangenen Farbe an die Flammen der Keramiköfen erinnert. Im Wassergarten sind die Hügel aus Keramikabfällen aufgeschüttet. An rostigen Eisenträgern ranken Clematis, an Backsteinruinen klettern Rosen. Der kleine Keramikscherbenwald zeugt von der großartigen Fähigkeit der Pflanzenwelt sich an die Umwelt anzupassen. Bäume wie Ahorn und Eschen wachsen auf den Keramikscherben und wirken wie wahre Skulpturen. Die hier blühenden Hortensien erinnern mit ihrer reinweißen Farbe an das Feinsteinzeug. Lassen Sie bei Ihrem Rundgang Ihre Phantasie walten.
Eintritt: Erwachsene : 4 €. Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet (außer montags)
Zur Bliesmühle und dem Garten der Fayencen in Saargemünd gibt es auch eine Bilderserie. Siehe Ausflugtipps !
Ausflugsziele in Deutschland: Das Umwelt- und Freizeitzentrum in Finkenrech Das Römermuseum in Homburg-Schwarzenacker Europas Rosengarten in Zweibrücken Der Wildrosengarten und die Parkanlage Tschifflick in Zweibrücken Europäischer Kulturpark Bliesbrück-Reinheim Stadt Freinsheim, das Rothenburg der Pfalz Stadt Alzey
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