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Sankt Hubertus, die neue Kirche Am 16. Mai 1863 wurde Niederwürzbach durch den Bischof Nicolaus Weis zu einer selbständigen Pfarrei erhoben. Vorher (seit 1733) war Niederwürzbach eine Filiale der Pfarrei Lautzkirchen. Das Industriezeitalter ließ ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Einwohnerzahl von Niederwürzbach ständig ansteigen. Die alte Kirche (Hubertuskapelle) reichte für die Gläubigen nicht mehr aus. Bei der Suche nach einem für den Kirchenbau geeigneten Plan, stieß Pfarrer Hölscher auf den Bauplan der Pfarrkirche von Niedersaulheim in Rheinhessen. Dieser war vom ehemaligen Dombaumeister in Mainz, Professor Wehsicken erstellt worden. Nachdem das Baureferat beim bischöflichen Ordinariat in Speyer den Bauantrag genehmigt hatte, stimmten auch der Verwaltungsrat der Kirche, damals noch Fabrikrat genannt, und der Gemeinderat von Niederwürzbach für das geplante Kirchenbauwerk. Der Techniker A. Barth aus Kaiserslautern änderte die Baupläne der Kirche von Niedersaulheim nach den niederwürzbacher Vorstellungen um, erstellte den Plan und eine genauen Kostenvoranschlag in Höhe von 60.000 Mark. Pfarrer Hölscher, er war von 1876 - 1895 Pfarrer in Niederwürzbach, schlug den Namen "Herz-Jesu-Kirche" für das neu zu erbauende Gotteshaus vor. Auf diesen Namen lauteten auch alle Pläne. Später erinnerte man sich jedoch an die alte Tradition der ersten Kirche im Ort, an die Hubertuskapelle und so wurde die neue Kirche dem hl. Hubertus geweiht. Die Suche nach einem passenden Bauplatz für den Kirchenbau gestaltete sich sehr schwierig. Ursprünglich hatte man für den Bau den Platz um das im Jahre 1870 erbaute Pfarrhaus (später Schwesternhaus) auf dem Pfeifferfeld vorgesehen. Nach vielen Überlegungen entschied man sich am Schluss aber für einen Platz auf einer Erhebung in der Nähe des alten Schulhauses "Rech" genannt. Dieser Platz war schon früher einmal ins Auge gefasst worden. Der Speyerer Bischof Nikolaus von Weis (1842-1869) war anlässlich einer Durchreise den "Rech" hinaufgestiegen und hatte von dort zu den Würzbachern gesagt: " Ihr lieben Leute, wenn ihr mal eure Kirche baut, baut eure Kirche hierher". Und so geschah es dann auch. Im Frühjahr des Jahres 1880 begannen die Bauarbeiten. Am 24. Mai 1880, ein Tag nach dem Dreifaltigkeitstag, wurde die feierliche Grundsteinlegung im Beisein vieler Bürger vollzogen. Und bereits ein Jahr später, am 6. September 1881, konnte die Konsekration (Weihe) der neuen Kirche vorgenommen werden. Chorraum im Jahre 1888 Innenraum um 1888 In den folgenden Jahren bis 1894 wurde der Innenraum der neuen Pfarrkirche mit den erforderlichen Einrichtungen, aber auch mit schmückendem Beiwerk ausgestattet: Kirchenbänke, Altäre, Beichtstühle, Altäre, Taufstein, Statuen u.a. Ein besonderes Schmuckstück der neuen Kirche war der Hochaltar mit seinen beiden Seitenaltären. Der Hochaltar Entwurf des bischöfl. Baumeisters Auf Hermann Hölscher, dem Erbauer der neuen Pfarrkirche, folgte Josef Kapper als Pfarrer. Er ließ das jetzige Pfarrhaus im Jahre 1897 erbauen. Das bisherige Pfarrhaus wurde von der Gemeinde als Lehrerdienstwohnung umgewandelt. Der Elisabethenverein erwarb später das Gebäude und wandelte es 1934 um in ein Schwesternhaus. Im Jahre 1914 brach der 1. Weltkrieg aus. Vier Jahre lang litten die Menschen unter den Folgen des Krieges leiden. Auch die Pfarrgemeinde musste schmerzlich Erfahrungen machen. Zahlreiche Menschen fanden den Tod. Zur Beschaffung von Kriegsmaterail wurden die Zinnpfeifen der Orgel und die Glocken der Kirche von der Regierung beschlagnahmt und eingeschmolzen. Zum Gedenken an die vielen Gefallenen der Gemeinde wurde dann im Jahre 1921 ein Kriegerdenkmal neben der Kirche errichtet. Erbaut wurde es vom Bildhauer M. Bartscherer aus Niederwürzbach. Kriegerehrenmal mit dem Erbauer M. Bartscherer Fünf Jahre nach Kriegsende, am 3. Februar 1923, erhielt die Kirche 3 neue in Saarburg hergestellte Glocken. Sie wurden in einer feierlichen Prozession in die Kirche überführt. Pfarrer Deck (1926 - 1934) hatte die Idee, auch in Niederwürzbach eine Lourdes-Grotte zu erbauen. Und diese Idee wurde auch in die Tat umgesetzt. Arbeitslose Bergleute errichteten diese Lourdes-Grotte im Kirkeler Tal am Westfuß des Kieselberges. Sie wurde 1931 als Marienwallfahrtsstätte eingeweiht. Bereits drei Jahre später (1934) schändeten und verwüsteten unbekannte Täter diese Anlage. Pfarrer Rößler ließ die wieder neu errichten. Im Jahre 1958 wurde die Lourdes-Grotte gründlich renoviert. Eine neue Muttergottesfigur wurde angeschafft. 1959 wurden auf dem Weg zur Grotte 14 Kreuzwegstationen des Blieskasteler Bildhauers Karl Riemann neu aufgestellt. Die Anlage ist bis heute ein gern besuchter Ort der Ruhe, der zum Verweilen oder zu einem besinnlichen Gebet einlädt. Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Er brachte unsägliches Leid über die Menschen, auch über die Würzbacher. Schon das erste Kriegsjahr brachte Meldungen über gefallene Würzbacher. Am Mittag des 19. März 1945 ging ein Bombenhagel auf den Ort nieder. Viele Würzbacher verloren dabei ihr gesamtes Hab und Gut. Der Ort bot ein Bild der Zerstörung und des Grauens. Auch die Kirche ging in Flammen auf und brannte völlig aus. Unsere Pfarrkirche St. Hubertus im März 1945
Am 19. März 2016 jährt sich zum 71. mal die Zerstörung der Kirche. Pfarrer Dr. Johannes Rößler schreibt:
ausgebrannte Kirche Bleistiftzeichnung von Paul Weirich Der einzige nicht total zerstörte Saal im Ort, der sogenannte Krämersche Saal (Witwe Allgayer) wurde als Notkirche eingerichtet. Er wurde von der Besitzerin der Pfarrgemeinde unentgeldlich zum Zwecke des Gottesdienstes überlassen. Pfarrer Wagner, der von 1946 bis 1968 der Pfarrei vorstand, setzte seine ganze Kraft für einen Wiederaufbau der zerstörten Kirche ein. Und es gelang ihm auch; die Arbeiten gingen schnell voran. Im Herbst des Jahres 1948 konnte bereits das Richfest gefeiert werden. Und 1 Jahr später, am 10. Juli 1949, folgte der Einzug in die wiederaufgebaute Kirche, die allerdings noch schmucklos war. In der Folgezeit wurden die Heizung installiert, Kirchenbänke angeschafft und eine gebrauchte Orgel erworben und aufgebaut. Am 9. März 1953 trafen die 4 neuen Glocken auf dem Bahnhof ein und wurden mit geschmückten Fahrzeugen zur Kirche gebracht. Heimkehr der Glocken Heimkehr der Glocken (Richard Reitnauer) Im Jahre 1965 erfolgte eine großangelegte Innenrenovierung der Kirche. Dabei wurde auch der Altar in den vorderen Teil des Chorraumes (versus populum) gerückt. 12 Jahre später, 1972 also, wurde die alte, gebraucht gekaufte Orgel durch eine neue Orgel der Firma Späth aus Ennerach-Mengen am Bodensee ersetzt. In den Jahren 1989/90 erfolgte erneut eine Innenrenovierung der Kirche. Elf Jahre später (2001) wurde in der Amtszeit von Pfarrer Ripplinger mit der Außenrenovierung begonnen. Im ersten Bauabschnitt erfolgte die Sanierung des Kirchendaches, da es kaputt war. Nach Beendigung der Arbeiten wurde eine Photovoltaik Anlage auf dem Dach installiert. In einem zweiten und dritten Bauabschnitt erfolgte dann die Renovierung des Turmes, der Eingangsfassade und der rechten und linken Seite der Kirche.
Im Jahre 2003 verließ Pfarrer Ripplinger Niederwürzbach und trat in der Pfalz eine neue Pfarrstelle an. Die Pfarrgemeinde verlor damit ihren eigenen Pfarrer. Nach seinem Weggang übernahm Pfarrer Breuer, bisher Kaplan in Lautzkirchen, die Pfarrei als Administrator. Er wohnte in Lautzkirchen. Er blieb aber nur kurze Zeit und wechselte am 01. 08. 2004 nach Zweibrücken als Krankenhausseelsorger.
Die Pfarrei Niederwürzbach bildet nun eine Gemeinde mit dem Namen St. Hubertus. Für sie wird, wie auch für die anderen neu entstandenen Gemeinden ein Gemeindeausschuss gewählt. Die Patrozinien der Gemeinden bleiben erhalten. Unser Kirchenpatron St. Hubertus (Quelle: 100 Jahre Pfarrkirche St. Hubertus Niederwürzbach 1981) (Quelle: Bild 1 + 8 Seppel Allgayer Niederwürzbach - Bild 2/5 + 7/9 + 12/13 100 Jahre Pfarrkiche St. Hubertus Niederwürzbach 1981 - Bild 6 Klaus u. Benno Groh Niederwürzbach - Bild 10 + 11 Heinz Bohr Niederwürzbach) Alle Bilder dieser Seite lassen sich durch Anklicken vergrößern !
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